MiWuLa, Elphi, Övelgönne

von Konstantin Wnuck

Mit 24 Parkeisenbahnern und 4 Betreuern ging es am 26.3. auf einen Ausflug der besonderen Art. Zwar lag der Fokus bei dieser Reise nicht explizit auf Eisenbahn, doch erwarteten uns trotzdem 1040 Züge, über 10.000 Waggons, 1380 Signale, 3454 Weichen und ein Streckennetz von 15400 Metern Gleislänge, denn wir wollten unseren Parkeisenbahnern einen lang gehegten Wunsch erfüllen: einen Ausflug ins Miniatur Wunderland Hamburg.

Bereits um 7 Uhr in der Früh begann unsere Reise am ersten Ferientag der Osterferien mit einer Fahrt im EuroCity in die schönste Perle der deutschen Hansestädte. Dort angekommen bestaunten wir erstmal die Ausfahrt eines neuen ICE4 im Hamburger Hauptbahnhof. Dann führte unser erster Weg auf Schusters Rappen und noch recht verschlafen zum neuen Wahrzeichen Hamburgs in die HafenCity zur 2016 eröffneten Elbphilharmonie. Auf der Hülle eines früheren Kaispeichers thront ein moderner Aufbau mit einer imposanten Glasfassade, die an Segel und Wasserwellen erinnert. Zwischen dem alten Backsteinsockel und dem neuen Glasaufbau befindet sich in luftigen 37 Metern Höhe ein öffentlich zugänglicher Platz, der auch als Zugangsebene für die Konzertsäle und das integrierte Hotel dient. Zu dieser Plaza und dem Außenrundgang gelangt man über eine moderne 80 Meter lange und 21 Meter hohe Rolltreppe, auch Tube genannt. Von hier hat man einen wunderbaren Blick über die Nordelbe, den Hafen und die HafenCity.

Dann war es für uns auch schon genug mit Kultur und Architektur, die Parkeisenbahner drängten zum Aufbruch und dem eigentlichen Ziel der Reise: dem Miniatur Wunderland, der größten Modelleisenbahnanlage der Welt. Auf 1490 Quadratmetern gibt es in der historischen Speicherstadt alles was das Herz eines jeden Modellbaubegeisterten höherschlagen lässt. Neben ausgefeilter Technik besticht das MiWuLa durch großes Detailreichtum. Über 265000 Figuren wurden liebevoll in Szene gesetz, Autos und Schiffe bewegen sich durch die Landschaften und sogar Flugzeugen starten im Minutentakt. Ein atemberaubender Miniatur-Kosmos, den es so nirgendwo anders auf der Welt zu sehen gibt. Fast vier Stunden staunten wir uns durch diese Traumwelt. Auf der Welt gibt es mehr als 190 Länder, im MiWuLa neun. Knuffingen, Hamburg, Mitteldeutschland, Amerika oder Schweiz heißen einige Abschnitte der Anlage. Im MiWuLa ist in unzähligen Arbeitsstunden eine Welt entstanden, in der sozialkritische Szenen in romantischen Landschaften existieren, Freizügigkeit neben Tradition besteht und Reales sich mit Träumen vermischt.  

Obwohl viele gerne noch länger geblieben wären, mussten wir uns gegen 15 Uhr loseisen und fuhren mit der U-Bahn zu den Landungsbrücken. Von dort nutzten wir die günstige Alternative zur teuren Hafenrundfahrt und stiegen auf die HVV-Hafenfähre der Linie 62 um. Mit einem Fährschiff führt diese malerische Route, die auch Hamburger Pendler auf dem Weg zur Arbeit nutzen, über viele Sehenswürdigkeiten mit Halt am Fischmarkt, dem Cruise Centre Altona, dem Museumshafen Övelgönne bis nach Finkenwerder. Vom Wasser aus konnten wir dicke Containerschiffe und Kreuzfahrtriesen auf der Elbe beobachten. Nach der Endhaltestelle Finkenwerder ging es dann zurück zum Museumshafen Övelgönne. Am nördlichen Ufer der Nordelbe, im Süden von Hamburg-Othmarschen liegt dieser Liegeplatz für Museums- und Traditionsschiffe und historische Boote. Övelgönne ist der älteste deutsche Museumshafen und alle historischen Wasserfahrzeuge sind auch noch funktionstüchtig. Von dort ging es mit einem HVV-Gelenkbus zum Hamburger Bahnhof Altona und weiter mit der S-Bahn kreuz und quer durch die Hansestadt bis zum Jugfernstieg am nördlichen Ende der Binnenalster und im Herzen der Stadt. Dort hatten wir noch eine Stunde zur freien Verfügung um in Kleingruppen die Stadt zu erkunden und uns zu stärken. Die letzten Meter bis zum Hauptbahnhof bewältigten wir dann noch zu Fuß. Schon am Gleis, gab es noch einen typischen „sänk ju for träweling mit Deutsche Bahn“-Moment, denn unser ICE kam mit umgekehrter Wagenreihung und am falschen Gleis. Aber nach einem kurzen sportlichen Spurt, haben wir auch dieses Abenteuer gemeistert und saßen schließlich glücklich aber erschöpft auf unseren reservierten Plätzen. Um 20.30 Uhr konnten wir dann die vielen müden Kinder wieder in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Ein wirklich schöner Ausflug mit interessanten Einblicken, den wir gerne Wiederholen möchten.

Ein herzlicher Dank geht an den Betreuer F. Pätzold für das Organisieren der Fahr- und Eintrittskarten!

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